- Schmetterlingsmassage nach Eva Reich
- Weiterentwicklung und Transformation durch Thomas Harms
- Zusammenarbeit von Thomas Harms und Mechthild Deyringer
1. Schmetterlingsmassage nach Eva Reich
Die Ursprünge der Schmetterlings-Babymassage wurden von der Ärztin, Geburtshelferin und Therapeutin
Dr. Eva Reich
(1933 - 2008) entwickelt. Sie ist die ältere Tochter des Psychologen
und Forschers Wilhelm Reich, des Begründers der Bioenergetik, einer
Therapieform, die körperliche und seelische Aspekte gleichermaßen in
die Behandlung einbezieht. |
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Ab
1950 arbeitet Eva Reich als Ärztin im New York Harlem Hospital, wo sie
in der klinischen Arbeit mit Müttern und Babys Methoden der „sanften
Bioenergetik“ einsetzte und weiterentwickelte. Später sammelte
sie Erfahrungen in ihrer Landarztpraxis in Maine, USA, wo sie auch
viele Hausgeburten betreute. Dabei konnte sie die natürlichen
Geburtsabläufe und die Entwicklung der frühen Mutter-Kind Bindung
beobachten und ihre Erfahrung mit der Sanften Bioenergetik hinsichtlich
der präventiven Möglichkeiten erweitern. Eva Reich erlebte dabei, wie
wirkungsvoll sanfte bioenergetische Berührung vor und während der
Geburt deren Verlauf begünstigen und Komplikationen weitgehend verhüten
konnte.
1974
begann Eva Reich weltweit ihr Wissen in unzähligen Workshops persönlich
zu vermitteln. 1977 erarbeitete sie mit der australischen
Kinderkrankenschwester Amelia Auckett eine festgelegte Reihenfolge von
Massagegriffen, um die Methode leichter vermitteln zu können. Sie
verbreitet sich seither unter dem Begriff „Schmetterlings-Babymassage“.
Bei ihrem letzten Aufenthalt in Europa 1998 autorisierte sie Thomas
Harms und Mechthild Deyringer, die Arbeit in ihrem Sinne weiter zu
vermitteln.
2. Weiterentwicklung und Transformation durch Thomas Harms
Thomas Harms,
Psychologe und Körperpsychotherapeut, erlebte seit Ende der 80er Jahre
in seiner Praxis eine zunehmende Zahl von Babys, die Schreianfälle
hatten, die sich nicht erklären und kaum beruhigen ließen. |
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Auf der Suche nach Ursachen und Hilfen für die oft völlig verzweifelten
Eltern lernte er Eva Reich kennen und begann, ihre Methode in
Verbindung mit anderen körpertherapeutischen Verfahren anzuwenden.
Bei manchen Babys wirkte die Schmetterlingsarbeit sehr entspannend,
doch speziell für unruhige Kinder schien die Methode weniger geeignet
zu sein.
Die präzise Forschungsarbeit von Thomas Harms führte dazu, dass sich
der Schwerpunkt der Arbeit verlagerte: Das Konzept einer strukturierten
Massage wurde von einer Berührungskommunikation ersetzt, die sich durch
genaues Beobachten des Babys individuell entwickelt. Ziel der
Behandlung ist eine zunehmende Entspannung von Eltern und Babys, ein
tiefes gegenseitiges Verstehen und ein Wachsen von Feinfühligkeit,
Intuition und Verbundenheit.
Die Bezeichnung „Bindung durch Berührung“ stammt von Thomas Harms und bezieht sich auf das neue Konzept.
3. Zusammenarbeit von Thomas Harms und Mechthild Deyringer
Mechthild Deyringer arbeitete
seit ihrer ersten Begegnung mit Eva Reich (1986) mit der
Schmetterlings-Babymassage. Auch ihre Praxis-Erfahrung zeigte, dass die
meisten Babys auf eine deutliche Verlangsamung,Veränderung der
Reihenfolge und auf zusätzliche stabilisierende Elemente gut
ansprachen. |
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1998
fand das erste Treffen von Thomas Harms und Mechthild Deyringer statt.
Es entstand ein enger inhaltlicher Austausch, in dem allmählich
deutlich wurde, dass die Schmetterlings-Babymassage eine gute Grundlage
darstellt, das praktische und theoretische Konzept aber einer
Erneuerung bedarf und so auch eine Neubenennung in „Bindung durch
Berührung“ sinnvoll erschien. 2000 begann Mechthild Deyringer bei
Thomas Harms die Ausbildung zur Fachberaterin für Emotionelle Erste
Hilfe, 2003 leitete sie die erste berufliche Fortbildung für
Schmetterlingsmassage. Die Kurse tragen inzwischen den neuen Namen, sie
sind Basiskurse für familiäre, präventive und therapeutische
Berührungsarbeit und gleichzeitig Teil der Ausbildung zur Emotionellen
Ersten Hilfe (EEH) und für Basic Bonding.
Ein Schwerpunkt ihrer Ausbildung ist, die Schmetterlingsberührung für
Babys und Erwachsene zu vermitteln, um ein tiefes Verständnis für die
Wirkungen zu erzeugen und die Methode als Bindungsstärkung für die
ganze Familie nutzbar zu machen.
2008
erschien das Buch „Bindung durch Berührung“ , das Grundlagen und
Anwendung erläutert (siehe Literatur: "Bindung durch Berührung").
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